Stadtplanung wie in den 1960er Jahren – GRÜNE Michelstadt fordern zukunftsfähige Begrünung der Pestalozzistraße

Seit Beginn der Planungen steht die Begrünung der Pestalozzistraße auf der Agenda der Verwaltung der Stadt Michelstadt. Im Mai 2024 überraschte der schriftliche Bericht der Verwaltung jedoch plötzlich die Stadtverordnetenversammlung damit, dass eine Bepflanzung mit Bäumen aufgrund von Versorgungsleitungen und Leerrohren nicht möglich sei. Auf Nachfrage begründete Bürgermeister, Dr. Tobias Robischon (ÜWG) die ausbleibende Umsetzung des Beschlusses in der Maisitzung der Stadtverordnetenversammlung dann mit Bedenken der Anwohner*innen. Den Widerspruch in der Argumentation konnte der Bürgermeister in der Sitzung nicht aufklären. 

„Wir waren sehr verwundert über die inkonsistente Beantwortung unserer Anfrage im Mai und sind etwas ratlos zurückgeblieben“, erklärt Dr. Jonas Schönefeld, GRÜNER Fraktionsvorsitzender in Michelstadt.

Auch auf eine weitere ausführliche schriftliche Anfrage an den Magistrat im September 2024 erhielten die Stadtverordneten keine eindeutige klare Antwort. Zwar schreibt Bürgermeister Robischon als Vorsitzender des Magistrats „Der Magistrat misst der Anpassung an sich verändernde klimatische Bedingungen einen hohen Stellenwert bei“, allerdings versäumte er es, seine Magistratskolleg*innen über die Planänderung überhaupt rechtzeitig in Kenntnis zu setzen. Darüber hinaus erfolgt eine konkrete Umsetzung in der Pestalozzistraße weiterhin nicht. Es sollen weder Flächen entsiegelt noch begrünt werden.

Warum eine solche Stadtbegrünung so enorm wichtig ist, lässt sich in zahlreichen Quellen nachlesen. Neben dem BUND für Naturschutz und dem Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung beschäftigen sich auch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen intensiv mit diesem Thema. Auch der Deutsche Städte- und Gemeindebund – also der kommunale Spitzenverband für kleinere Kommunen – erklärt in einem Positionspapier sehr deutlich die Wichtigkeit blau-grüner Infrastruktur in Siedlungsgebieten und Städten.

„Es ist lange kein Geheimnis mehr, dass Bäume und andere Begrünungen in Städten Hitze mildern, das Klima allgemein verbessern, in heißen Sommern eine wichtige kühlende Wirkung haben und Hochwasser verringern“, erklärt Christian Pankow, GRÜNER Stadtverordneter im Bau- und Verkehrsausschuss.

Um unsere Stadt auch zukünftig sicher und lebenswert zu halten, wird die GRÜNE Fraktion weiterhin darauf hinweisen, dass bei einer modernen Straßen- und Siedlungsplanung die Begrünung nicht fehlen darf. Ein Rückfall in die 1960er Jahre, wie von Bürgermeister Robischon offensichtlich betrieben, schadet auf lange Sicht der Stadt und generiert enorme Folgekosten durch die erwarteten Auswirkungen des Klimawandels.

 

 

 

 

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